This document is part of a series. Select the image(s) to download.
Transcribed Shorthand
Versammlungsprotokoll, 3. Juni 1934 (Meeting Transcript, June 3, 1934)
EA 231c
Additional Information | |
---|---|
Author | Eberhard Arnold |
Date | June 03, 1934 |
Document Id | 20126130_16_S |
Meeting Transcript, June 3, 1934
[Arnold, Eberhard and Emmy papers - T.S.H.]
[Partial Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]
EA 231c
June 3, 1934
This is how we understand an engagement: Young people meet in the spirit of the church, and come to an agreement starting with the spirit, in the atmosphere of the spirit. This spiritual unity then leads to the emotional vibrations of the heart, which means erotic vibrations between them. That is, they don’t try to reach a spiritual unity starting with erotic feelings, but starting with a unity of spirit, two people come close to each other emotionally, erotically. The youth movement rejected purely physical, immoral, unfaithful relationships and replaced them with emotional, erotic relationships. But we go beyond this and say: even emotional, erotic feelings are insufficient for a church marriage. Much more important is a unity in spirit through the bond of peace, a special spiritual experience of the two people. Then, from the spirit of the church they receive a holy commission to represent in the church of God the mystery of the unity of God with his people, the one God with his one people, the unity that Christ has with his church, the one Christ with his one church. This ultimate mystery of marriage goes further. The highest unity is revealed: the unity of the Holy Spirit with humankind. From this unity, from the Holy Spirit, from the human spirit, soul and body with all physical functions attain a unity of two in marriage that has a direct part in God’s creative powers. That is true engagement and true marriage. It is something very deep, something rare, and it is not surprising that it was not so clear in Eisenach.
Versammlungsprotokoll, 3. Juni 1934
[Arnold, Eberhard and Emmy papers - T.S.H.]
EA 231c
Der Wortführer: Ich bin nicht der Meinung, dass die Verbindung jetzt abgerissen ist; ich glaube, dass jetzt der Auftrag an den Menschen erst recht anfängt, zunächst auf brieflichen Wege, dann später vielleicht durch Besuche; es werden sich Auseinandersetzungen ergeben und der wahre Freundschaftsdienst soll jetzt erst beginnen. Wir wollen durch das Bruderhöfer Leben diesen Menschen gegenüber erst mit der rechten Treue beginnen, dass sie auf einen anderen Weg gelangen, und zwar in der Richtung, wie sie begonnen haben.
Von den Verlobungen und Freundschaften des dortigen Kreises muss ich noch ein paar Worte sagen: Es gehört zu dem Grössten, was Menschen erfahren können, wenn sie durch die menschliche Liebe betroffen werden und von Herz zu Herz bewegt werden. Das ist oft eine Anfeuerung des Besten und Heiligsten und gehört zu dem Natürlichsten und Echtesten, aber ich habe doch den Eindruck, dass es Bernhard infolge seiner Unklarheit nicht gegeben war, den jugendlichen Menschen die ganze Tiefe eines vom rechten Geist geleiteten Verlöbnisses zu zeigen.
Wir fassen Verlobung so auf, dass in dem Geist der Gemeinde sich junge Menschen begegnen und nun vom Geist aus in der Atmosphäre des Geistes zunächst einig werden und dass sie dann von dieser Geisteseinheit aus in die seelische Schwingung der Herzensbeziehungen hineinkommen, die also eine Erosschwingung zwischen ihnen bedeutet, dass also nicht von der seelischen Erosschwingung aus eine Geistesvereinigung gesucht wird, sondern dass von der Geisteseinheit aus, von der besonderen Bestimmung des Geistes aus die 2 Menschen auch im Seelischen, im Erotischen, einander näherkommen. Wenn die Jugendbewegung die rein körperhafte Verbindung der unsittlichen ungetreuen Verhältnisse abgelehnt hat und anstelle dessen die seelisch erfüllte Erosverbindung setzte, so gehen wir darüber hinaus und sagen: Auch das seelisch erotisch beschwingte Verhältnis ist uns nicht genug für eine Gemeindeehe, sondern es muss vielmehr davorgesetzt und vorausgegeben sein eine Einheit im Geist durch das Band des Friedens, ein besonderes Geisteserlebnis der beiden Menschen, dass sie von dem Geist der Gemeinde einen heiligen Sonderauftrag bekommen haben, nämlich in der Gemeinde Gottes das Geheimnis zu vertreten, welche Einheit Gott mit seinem Volk, der eine Gott mit seinem einen Volk, welche Einheit Christus mit seiner Gemeinde hat, der eine Christus mit seiner einen Gemeinde, und dass dieses letzte Geheimnis der Ehe weiterdringt, indem die höchste Einheit offenbar wird: die Einheit des heiligen Geistes mit dem Menschengeist und weiter von dieser Einheit aus, vom heiligen Geist aus, vom Menschengeist aus, nun auch Seele und Leib mit allen körperlichen Funktionen in der Ehe zu einer Einheit zu zweien komme, die eine unmittelbare Anteilnahme an den schöpferischen Kräften Gottes hat. Das ist wahre Verlobung und wahre Ehe. Und das ist natürlich etwas sehr Tiefes und etwas sehr Seltenes und es ist nicht zu verwundern, dass das dort in Eisenach nicht so klar geworden ist.